Neuigkeiten vom 15. Januar 2016

Ab sofort ist unsere Hilfe für die Monte-Hunde nicht mehr gewünscht.
 
Doch andernorts in Italien gibt es noch viele Not leidende Vierbeiner, die unsere Hilfe dringend benötigen. Diesen werden wir nun helfen und freuen uns auch weiterhin auf Ihre Unterstützung. Im Namen der italienischen Hunde, der CANI ITALIANI.

 


Das Villaggio del cane in Montegranaro (kurz: Monte) ist ein in 2010 eröffnetes Tierheim in den Marken in Italien (ca. 1 Stunde Autofahrt von Ancona Richtung Süden).

 

Monte war gemäß den strengen Auflagen in Italien erbaut worden. Das heißt, es gab ganz genaue Vorschriften, wie groß die einzelnen Gehege sein dürfen und welche Materialien zu verwenden sind. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich überall um Betonboden handelt, der zwar leicht zu reinigen ist, aber eben auch hart, im Winter kühl und feucht und im Sommer sehr warm. Rundherum und als Trennung zwischen den Gehegen gab es Blech, was ebenfalls im Winter kalt und im Sommer heiß ist. Eine Heizung gibt es nicht. Gott sei Dank gibt es aber auch verschieden große Außenbereiche, wo die Hunde zumindest einmal Erde oder sogar Gras unter den Pfoten haben. Die Innenbereiche sorgten für Schutz vor Wind, Regen, Schnee und sengende Sonne.

 

Es kümmerte sich ein liebevolles engagiertes Team um die „Insassen“ – allen voran eine ehemalige Deutsche, die sofort, sehr gerne und voller Herzblut die Mamarolle für alle Hunde übernahm. Besonders die Alten und/oder Kranken und natürlich auch die Welpen durften mit im Bürotrakt leben. So waren sie immer unter Aufsicht, was besonders bei den Kranken und Welpen unabdingbar ist. Zum einen können so Medikamente für die Kranken besser verabreicht und der Gesundheitszustand beobachtet werden und sie und die Oldies haben es im Winter warm, da es in den Gehegen ja keine Heizung gab. Dies war natürlich auch für die Welpen wichtig, aber zur Sozialisierung natürlich auch der menschliche Kontakt.

 

Die Gehege wurden hauptsächlich über die Paten der Hunde mit Hütten ausgestattet, Decken und Spielzeug. Es gab jeden Tag ausreichend Futter und frisches Wasser. Auch die medizinische Versorgung war sichergestellt. Gassirunden wurden durchgeführt, so dass sich die Hunde an Leinen gewöhnen konnten.

 

Monte hatte viele private Unterstützer und Spender - nicht nur uns. So konnten sogar die Hunde, die auf spezielles Futter angewiesen waren, gut versorgt werden. Auch besondere Medikamente wurden gesponsert oder durch Geldpatenschaften ermöglicht.

 

Monte war ein kleines sicheres Paradies, für geschundene Seelen aus 18 (!!!) umliegenden Gemeinden. Als eine benachbarte Hundehölle aufgrund der katastrophalen Bedingungen geschlossen und die Hunde beschlagnahmt wurden, sind etliche von diesen armen Geschöpfen in Monte eingezogen. In der Zwischenzeit sind viele von ihnen über die Regenbogenbrücke gegangen. Die, die übrig blieben, sind die meisten der in Monte einsitzenden Oldies, die uns wahnsinnig am Herzen liegen.

 

Als dann im November 2014 der Dachverband Monte übernahm (siehe unter „Warum ?“), wurde dieses kleine Paradies zerstört. Wir haben Bilder erhalten, die uns das Blut in den Adern gefrieren lassen. Gerade die sensiblen Hunde sind halb verhungert, weil sie einerseits diesen immensen Stress nicht verarbeiten können und anderseits alle Hunde nur noch miserables Futter bekommen.

 

Adoptionen sind nicht mehr erlaubt – schon gar nicht ins Ausland. Betreten dürfen das Canile nur noch die Mitarbeiter, obwohl es offizielle Öffnungszeiten gibt.

Das dürfen und wollen wir nicht hinnehmen. Wir kämpfen für jeden einzelnen Hund.

Bei diesem Kampf schlägt uns eine Welle der Profitgier und Gleichgültigkeit, gespickt mit Verleumdungen und Drohungen entgegen. Das macht unsere Arbeit nicht leichter aber uns in unserem Bestreben umso beharrlicher.

 

Vor Ort in Italien wird in Zusammenarbeit mit einem Rechtsbeistand, der in Sachen Tierschutz in Italien schon einige kleine Wunder vollbringen konnte, intensiv daran gearbeitet, den Hunden in Monte zu helfen. Auch Privatpersonen haben sich bereits hier Unterstützung geholt.

Wir und die lieben unermüdlichen Kämpferinnen in Italien hoffen jeden Tag auf dieses Wunder. Auch wenn wir schon einige Tiefschläge wegstecken mussten, gab es doch hin und wieder Lichtblicke, die ein Hundeleben plötzlich radikal zum positiven geändert haben und uns so auch wieder den nötigen Tritt zum Weitermachen verpassten.

 

Da sich leider sehr schnell Vereine, Organisationen und private Unterstützer aufgrund der Probleme aus Monte zurückgezogen haben, ist es nun unsere Aufgabe, zum einen die Kämpfer vor Ort nicht alleine zu lassen, sondern so gut es geht zu unterstützen und andererseits für die befreiten Hunden schnell ein gutes Zuhause zu finden. Wir wissen auch von einigen Monte-Hunden, die trotz der Notlage und Ungewissheit in Monte, noch immer sehnsüchtig von Adoptanten erwartet werden.

Claudia Weigel-Beckers