... ist glücklich vermittelt


Rasse: Bergamasker
Geschlecht: Hündin
Alter: geboren 30.07.2007
Größe: ca. 70 cm
kastriert/sterilisiert: ja

Angsthund/Deprivationssyndrom: nein
Krankheiten: altersbedingte Schwerhörigkeit, evtl. komplett taub, evtl. Spondylose
Mittelmeerkrankheiten: Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose + Leishmaniose negativ

Verträglichkeit:
Rüden: ja
Hündinnen: ja
Kinder: ja
Katzen: ja
Kleintiere: nicht bekannt


Petra – die Unverstandene

Die 10-jährige Petra gehört einer sehr seltenen Rasse an; sie ist eine Bergamasker Hirtenhündin (http://www.lunadilana.de/2charakter.html ), kastriert und altersbedingt schwerhörig oder taub. Sie wurde uns von Tierschützern anvertraut, da ihr die Unterbringung in ein italienisches Tierheim drohte. Ihre Besitzerin konnte sich auf Grund ihres Alters nicht mehr um Petra kümmern. Petra lebte all die Jahre in Haus und Garten und wenn die Frau in Urlaub fuhr, blieb Petra alleine zurück und wurde von Nachbarn versorgt. Oft mehrere Wochen lang und ob zuverlässig? Wer weiß….

Vielleicht entstand dadurch der extreme Futterneid, den sie heute zeigt. Das kann so weit gehen, dass sie Artgenossen, welche im gleichen Haushalt leben, angreift und es auch durchaus zu Verletzungen führen kann. In den beiden Pflegestellen lebte Petra mit Rüden und Hündinnen zusammen, dennoch wünschen wir uns aufgrund des Futterneides ein Zuhause möglichst ohne andere Hunde und auch ohne Katzen für sie.

 

Petra kennt nur bedingt Augen-, Ohren- und Fellpflege und sah bei Ankunft auch sehr verfilzt und vernachlässigt aus. Dabei genießt Petra durchaus Aufmerksamkeit und lässt sich gerne streicheln, jedoch nicht, wenn sie merkt, dass man sie dabei pflegen will. Sobald man ihr den Bart an ihrer Schnauze säubern will, die Ohren oder die Augen, dann wendet sie einem ganz schnell den Kopf zu und dann heißt es: Das mag ich nicht, nicht weitermachen! Wer das nicht richtig deutet, riskiert, dass sie durchaus ihre Zähne einsetzt. Petra kann nichts dafür, sich pflegen lassen, lernte sie nicht und das ist etwas, was man mit ihr behutsam und ohne Gewalt üben muss.

Da Petra wohl in Italien auch wenig oder vielleicht sogar gar keine Kontakte mit anderen Hunden hatte, reagiert sie unsicher, wenn diese stürmisch auf sie zukommen oder wenn sie verbellt wird. Petra dreht sich dann um und will nur weg. Kommen die Hunde normal und freundlich auf sie zu, werden sie von Petra freundlich begrüßt oder sogar ignoriert. Von sich aus will Petra jeden Ärger vermeiden, außer wenn es um Futter geht.

 

Petra ist super leinenführig und geht auch gerne spazieren. Ein Garten jedoch sollte vorhanden sein, so wie sie das von ihrer Heimat her kennt. Und sie hätte auch gerne einen bequemen Platz im Haus, gerne auf dem Sofa in der Nähe ihrer Familie.

 

Obwohl Petra eher Männern zugetan ist, zeigt sich jedoch auch Frauen und ruhigen Kindern gegenüber freundlich. Da Kinder jedoch Hunde gerne überall anfassen (auch und vor allem am Kopf), und sie das nicht mag, wäre es uns lieber, wenn es in ihrem neuen Zuhause keine Kinder gibt.

Für die (fast) taube Petra suchen wir also ein ruhiges Zuhause. Ohne Artgenossen, ohne Katzen, ohne Kinder. Einen Platz, wo Petra Petra sein kann und nicht viel von ihr erwartet wird, ihr aber mit liebevoller Konsequenz gezeigt wird, was sie darf und was nicht erwünscht ist. Denn wenn man ihre Eigenarten berücksichtigt und zu händeln weiß, hat man mit Petra eine liebevolle, anspruchslose Wegbegleiterin.

Diese Eigenarten, die auch der Rasse geschuldet sind, müssen jedoch sehr ernst genommen werden. Petra war bereits zwei Mal vermittelt und trotz unserer ausführlichen und eindringlichen Hinweise wurden ihre Eigenarten ignoriert. Das Zuhause, in das Petra jetzt einziehen wird, muss daher ein Platz für ihren gesamten Lebensabend sein.

Im Tagebuch gibt es mehr Infos und Bilder von ihr.




eingestellt am 18. Januar 2017


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